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Donnerstag, 26. November 2009

...wir sagen einfach hello again

So, das Trekking ist vorbei. Auch den Dschungel haben wir hinter uns gelassen und die Großstadt hat uns wieder.

Zum Trekking: wir sind am 16. November von Kathmandu nach Pokhara gefahren und da hier ein paar Kilometer Entfernung gleich eine Tagesreise bedeuten, konnten wir an diesem Tag den Berg nur von der Ferne sehen. Aber Erlebnisse hatten wir trotzdem schon. Bei der Frühstückspause ist nämlich unser Guide Ashok abhanden gekommen und eine ganze Zeit lang nicht mehr aufgetaucht. Da haben wir uns noch keine Sorgen gemacht, aber als der Bus dann ohne ihn weggefahren ist, hatten wir schon ein klein wenig die Hosen voll. Gott sei Dank ist er dann bei der Mittagspause wieder eingestiegen. Ohne ihn wäre dieser Trip doch etwas hart geworden.
Naja, zurück zum eigentlichen Thema. Am Dienstag war es dann endlich so weit. Um 7.49 (Österreichzeit) haben wir den ersten Fuß auf den Berg gesetzt. Dann ging es los.. also fast. Wir haben nämlich zu allererst einen Zwischenstopp eingelegt und was gegessen. Dann ging es wirklich los. Wir sind bergauf und -ab gegangen, über Stock und über Stein. Und über einen Fluss.. also eigentlich ja nicht drüber, sondern eher durch den Fluss. Dichy hat es geschafft darüber zu gehen, aber ich bin auf einem Stein ausgerutscht, weil ich ihr beweisen wollte, dass ich es auch ohne Hilfe kann (Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall... hier war es mal wörtlich zu nehmen). Bei diesem Fall hab ich auch noch gleich unseren Guide mitgerissen und dann durften wir erstmal die Schuhe auswinden. Aber dass war das einzig aufregende an diesem Tag. Wir kamen gegen Abend in Tikhedhunga an und fielen nach einer gletscherwasserkalten Dusche ins Bett.
Mittwoch: Die Stufen nach Ulleri (ich möchte schwören, dass diese Stufen tagtäglich einige Male verflucht werden!!) durften wir an diesem Tag bezwingen. Aber noch nicht genug der Dinge (es waren ca. 3250, wenn nicht nocht um ein paar vergessene mehr), wir haben ja da nicht gestoppt, sondern sind weitergegangen bis nach Ghorepani. An diesem Tag haben wir 1200 Höhenmeter bewältigt, einen Lungenkollaps niedergekämpft und uns die Zehen auf 2874 m abgefroren. Wir saßen bekleidet wie bei einer Nordpolexpedition vor einem Kamin und konnten uns noch immer nicht bewegen, ohne einen Zitteranfall zu bekommen. Aber wenigstens hatten wir dort eine warme Dusche, die uns schon langsam Farbe ins Gesicht zurückbrachte.
Der nächste Morgen war grausam! Um 4:45 mussten wir aus dem Bett. Selbst die wärmsten Schlafsäcke konnten uns in dieser Nacht nicht warm halten und der Gedanke allein, in die kalte und noch dunkle Nacht hinaus zu gehen, ließ uns erschaudern. Aber wir haben uns ja eingebildet, unbedingt auf die Spitze zu müssen. Und wenn schon rauf, dann doch gleich auch zum Sonnenaufgang. Dieses Mal war ich mit 'Stufenzählen' dran. 1467 waren es. Und das bei gefühlten -100°C. Wir hätten ein paar mal fast umgedreht. Aber dann verfärbte der Himmel sich langsam orange und das gab uns die Motivation zurück. Der Sonnenaufgang und die Berge waren jeden einzelnen schmerzenden Muskel und jede verdammte Stufe wert. Noch nie haben wir etwas so Einschüchterndes und gleichzeitig unglaublich Schönes gesehen. Wir haben auch einige Fotos gemacht, die wir bei nächster Gelegenheit auch online stellen werden.
Ach ja, noch zur Richtigstellung: Wir waren 'nur' auf 3210 m und nicht auf 3348 wie im vorigen Beitrag geschrieben steht.
Gegen 8 waren wir wieder im Guesthouse zurück, um zu Frühstücken und um 9 ging es wieder los nach Ghandruk, unserer nächsten Raststätte. Wem leicht schwindelig wird, wenn er auf schmalen Pfaden, direkt über dem Abgrund wandert, sollte diesen Weg nicht gehen, denn wir mussten einige Male unsere Angst runterschlucken. Weitere acht Stunden ging es nur begauf und bergab, und die Verzweiflung stand uns ins Gesicht geschrieben. Wir wollten nur noch runter von diesem Berg. Endlich in Ghandruk angekommen wollten wir nichts sehnlicher als eine warme Dusche und ein kuscheliges Bett. Doch die warme Dusche war uns nicht vergönnt. Das gletscherwasserkalte Wasser vom ersten Tag wurde durch diese Temperaturen noch unterboten. Wir saßen sogar mit der Winterjacke beim Abendessen, weil uns noch immer so kalt war.
Donnerstag: Jetzt ist es so weit. Die letzten 5 Stunden, bevor wir endlich wieder ein anderes Transportmittel als Esel sehen. Es ging steil bergab. Stufe für Stufe kämpften wir uns mit Muskelkater an Stellen, die wir selbst noch gar nicht kannten, und zahlreichen Blasen an den Füßen (Dichy ging sogar barfuß, weil sie die Schuhe absolut nicht mehr tragen konnte) hinunter, bis wir endlich das Restaurant erkannten, das wir am ersten Tag besucht hatten. Wir waren so erleichtert, dass wir vom Essen gar nicht mehr aufstehen wollten. Aber wir mussten ja wieder nach Pokhara zurück und gönnten uns dort nach der anstrengenden Reise erst mal ein Bier!!

Chitwan: Wir kamen am Sonntag in Chitwan an und haben an diesem Tag eigentlich nicht viel erlebt, bis auf den Sonnenuntergang, den wir uns am Fluss angesehen haben. Oh, eine Sache war da noch. Wir sind die "Queens of Chitwan". Wieso werdet ihr euch fragen. Naja, wir haben ein paar Elefanten auf dem Weg zum Fluss besucht und einige Fotos gemacht. Wir wollten schon fast wieder gehen, als unser Guide (nicht mehr Ashok, der ist am Nachmittag nach Kathmandu zurück gefahren) uns fragte, ob die Jugendlichen hinter uns ein Foto mit uns machen dürften. Wieso nicht, waren ja nur fünf, also los gehts. Plötzlich ist eine ganze Schulklasse aufgetaucht und wir beide standen nur mehr da wie Statuen und unser 'Freund/Freundin' in der Mitte wurde immer wieder ausgetauscht. Wir haben in diesem Moment beschlossen, niemals berühmt werden zu wollen. Das ist ja der Horror!
Am Montag war der Tag ziemlich vollgepackt mit Touren und Exkursionen. Zuerst eine Kanufahrt auf dem Fluss, bei der wir ein Nashorn bei der Morgendusche beobachten konnten und an einem gefährlichen Krokodil (es gibt nämlich auch eine ungefährliche, fischfressende Gattung hier) vorbeigefahren sind. Danach ging es ab zum 'Elephant Breeding Center'. Das ist eine Elefantenzucht hier und wir konnten dort Elefantenzwillingsbabys bewundern. Die wurden erst zum 2. Mal in Gefangenschaft auf die Welt gebracht.
Von da aus ging es zurück zum Fluss. Wir durften nämlich auf einem Elefanten sitzend die Elefantenwäsche miterleben. Und die machen es wirklich wie im Film. Wasser in den Rüssel saugen, Rüssel hoch und schon werden die beiden Mädels am Rücken klatschnass. Als er sich dann im Wasser hingelegt hat und nur mehr der Rüssel aus dem Fluss ragte, wurde es uns zuviel und Pauankali bekam 2 Bananen für seine Geduld mit uns.
Nach dem Mittagessen ging es zum Elefantenreiten. Man sitzt dabei zu viert in einem Korb und kann mit dem Elefanten durch meterhohes Gras traben. Da haben wir wieder 2 Nashörner gesehen und ein paar Hirsche und natürlich die riesengroßen Vögel, die es dort gab. Wir hatten eine etwas eigensinnige Elefantendame, die nicht von ihrer Schwester getrennt werden wollte, und wenn doch, gab sie solch komische Laute von sich und schrie nach ihr, dass sie sofort angetrabt kam.
Wir sind dann auf einem anderen Elefanten heimgeritten, auf dem ich sogar mal 'Elephantdriver' spielen durfte. Nicht so einfach zu lenken, so ein Dickhäuter.
Dann noch eine Kulturveranstaltung mit verschiedenen Tänzen in dieser Region. Na die hatten Power, die Jungs!!!
Am nächsten Tag, Dienstag, ging es ab nach Hause. Doch nicht alles kam wieder mit zurück. Dichys Handy hat den Besitzer gewechselt, weil wir es im Zimmer vergessen haben und das Personal es nicht gefunden haben will, obwohl wir genau wussten, wo es lag. Komisch, aber was soll man machen?!

So, nun bin ich endlich fertig, mit unserem Beitrag über die letzten Tage. Vielen Dank an alle, die das gelesen haben. Wir wissen, dass es viel ist, aber wir haben ja auch viel erlebt.

Namaste, Marie-Christine und Katharina

3 Kommentare:

  1. hallo ihr beiden! euer ausflug ins land muss ja ein tolles erlebniss gewesen sein. stellt euch vor ihr erzählt diese geschichten irgend wann euren enkelkindern denen wird der mund ziemlich lang offen stehen bleiben.oma und opa sind ganz begeistert. die beiden finden euch "supera".bussi an euch beide aus dem alpenland mama.

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  2. Hallo Ihr zwei! Es freut mich, dass Ihr wieder heil von eurer Trakking Tour zurück seid. Bin schon ganz gespannt auf die Fotos und natürlich auf ausführliche Berichte nach eurer Rückkehr. Der Advent kommt ja in Riesenschritten und die ersten Kekse sind auch schon gebacken. Viele Grüsse aus Fürstenbrunn Annemarie.

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  3. hallo, na das waren ja wirklich tolle erlebnisse, hätte wetten können, dass die ohne schuhe meine nichte ist. habt euren tripp offensichtlich genossen, hört sich echt toll an.
    bussi t. andrea

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